Allgemeine Informationen
Es ist ein weiter Weg von den Anfängen der Glühbirne bis hin zu einer ausgereiften Straßenbeleuchtung. Rund 3500 Leuchten sorgen dafür, dass die Stadt Springe möglichst gut und wirtschaftlich beleuchtet ist.
In den Jahren 2018 bis 2020 wurde die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet Springe auch unter Rückgriff auf Fördermittel auf eine moderne LED-Technik umgerüstet. Diese Umrüstung dient zum einen der Energie- und damit gleichermaßen auch der Kosteneinsparung. Durch die Umrüstung konnte der Stromverbrauch von gut 500.000 kWh in 2017 um die Hälfte auf rund 250.000 kWh in 2020 gesenkt werden. Damit einhergehend und einer Umstellung auf Ökostrom konnte auch der CO2 Ausstoß von 335.000 kg/a auf nur noch 26.000 kg/a reduziert werden.
Zudem werden die neuen LED-Leuchten über Nacht stufenweise gedimmt, wodurch eine weitere Reduzierung der Energie und Kosten erreicht werden konnte. Die Beleuchtung wird wie folgt stufenweise gedimmt bzw. erhellt:
Ab 19:30 Uhr Reduzierung auf 75 %
Ab 21:00 Uhr Reduzierung auf 50 %
Ab 22:30 Uhr Reduzierung auf 25 %
Ab 05:00 Uhr Erhöhung auf 65 %
Ab 06:30 Uhr Erhöhung auf 100 %
Mit dieser Umstellung und Anpassung konnte vor allem die Lichtverschmutzung erheblich reduziert werden.
Zum anderen ist die moderne, hier eingesetzte, LED-Technik aber auch insektenfreundlich und erfüllt alle Kriterien der Schrift 543 des Bundesamtes für Naturschutz "Nachhaltige Außenbeleuchtung". Dies sind im Einzelnen:
- Lichtfarbe 3000K, ohne UV-Licht und geringer Blaulichtanteil,
- Beleuchtungsniveaus am unteren Ende der Beleuchtungsklassen, durchschnittliche Beleuchtungsstärke bei Vollleistung < 3 lx (= kleinste Beleuchtungsklasse nach DIN 13201-1),
- 80 % der Beleuchtungszeit im gedimmten Modus, davon über die Hälfte mit 25-30% Lichtniveau (maximale Dimmung entspricht im Durchschnitt dem Beleuchtungsniveau von Vollmond),
- 95 % technische Leuchten, also ohne mitleuchtende Kuppeln, die das Licht nur nach unten abgeben und damit eine geringe Anlockwirkung für Insekten haben,
- 95 % technische Leuchten, also zudem dichte Leuchten, so dass Insekten nicht in die Leuchten gelangen und dort verenden können,
- Lichtverteilungen, die besonders den Verkehrsraum und nur minimal die Vorgärten ausleuchten,
- Verzicht auf Beleuchtung in der freien Landschaft, Anteil in Springe nur ca. 1% der Beleuchtung.
Die Stadt Springe arbeitet kontinuierlich an der Anpassung der Straßenbeleuchtung an die tatsächlichen Bedürfnisse. Allerdings können auch nicht alle Arbeiten im Zusammenhang mit der Straßenbeleuchtung von der Stadt Springe alleine oder selbst ausgeführt werden. Für den Betrieb ist beispielsweise ein eigenes Stromnetz zu unterhalten. Derartige Arbeiten sind, mangels eigenem ausgebildeten Personal, nicht selbst vollumfänglich leistbar. Die Stadt Springe hat sich insofern hierzu eines Dritten bedient und einen Auftrag an die enercity AG aus Hannover erteilt.
Die enercity AG ist u.a. damit beauftragt, das notwendige Stromnetz zu unterhalten und Störungen, die durch eine fehlerhafte Stromzufuhr bedingt sind, zu beseitigen.
Bei einem Straßenbeleuchtungsnetz mit Rund 3.500 Leuchten ist die Unterhaltung, und diese beginnt zunächst schon mit Feststellung einer Störung, ein erheblicher Aufwand. Und an dieser Stelle ist die Stadt Springe auf die Mithilfe der Bevölkerung, also auch von ihnen angewiesen.
Bei Störungen
Ist Ihnen eine Leuchte aufgefallen die nicht leuchtet, oder die auch tagsüber leuchtet, oder der Mast beschädigt ist, oder, oder, oder…?
Dann helfen Sie uns und melden uns diese Störung. Das geht ganz einfach über das Portal von enercity. Sie erreichen das Portal über den Link unten oder im Bereich des Mängelmelders unter „Sag´s uns einfach“.
Zoomen Sie einfach in die entsprechende Stelle rein, wählen die genaue Leuchte aus und Sie können auch direkt die entsprechende Störungsart aus einer Liste auswählen. Sollte die Leuchte bereits rot dargestellt werden, wurde die Störung bereits gemeldet.
Die meistgestellten Fragen
Nachfolgend haben wir die am häufigsten gestellten Fragen rund um das Thema LED Straßenbeleuchtung für Sie zusammengestellt.
- LED-Leuchten geben ihr Licht zielgerichtet auf die Straße ab. Das Streulicht auf die Privatgrundstücke wird deutlich reduziert. Mancher freut sich darüber, weil es nachts zum Schlafen im Haus dunkler wird. Manche ärgern sich, weil sie nun eine eigene Haus- und Hofbeleuchtung betreiben müssen.
- In der Nacht folgt die Lichtintensität dem Verkehrsaufkommen (siehe auch unter der Frage Was bedeutet die Dimmung der Straßenbeleuchtung?).
- Die Lichtfarbe ist warm-weiß bei 3000K. Diese Lichtfarbe gilt unter den LED-Leuchten als besonders insektenfreundlich.
- Das auf die Straße gerichtete Licht und die Dimmung der Leistung sind ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und unterstützt damit Dark-Sky - die Initiative gegen Lichtverschmutzung.
- Durch die Umrüstung kann die Stadt Springe den Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung um zwei Drittel reduzieren.
- In der bisherigen Straßenbeleuchtung wurden jährlich ca. 300 ausgefallene Leuchten gemeldet. Nach der Umrüstung wird ein Rückgang auf ca. 50 Stück erwartet.
- Durch die besondere Lichtverteilung der LED-Leuchten können dunkle Bereiche in den Straßen besser ausgeleuchtet werden und die Beleuchtung der Straßen wird gleichmäßiger.
Straßenbeleuchtung mit Energiesparlampe im Schieranger, Bennigsen:
Straßenbeleuchtung mit LED-Leuchten im Schieranger, Bennigsen:
Mit der Umrüstung der Beleuchtung wurde am 18.06.2017 im Stadtteil Springe begonnen.
In 2018 wurde umgerüstet in Springe, Bennigsen und Wülfinghausen sowie mit den Arbeiten in Gestorf begonnen.
In 2019 werden alle übrigen Stadtteile umgerüstet bis voraussichtlich 31.07.2019.
Die Ausschreibung der Maßnahmen erfolgte europaweit. Es gab acht Bieter, die ihre Angebote einreichten. Die Kriterien nach denen die zukünftigen Projektbeteiligten ausgesucht wurden waren: Preis, Qualität der Leuchte und Qualität der Beleuchtungsergebnisse. Das gesamte Verfahren von der Ausschreibung bis zur Auftragsverteilung lief über 3 Monate.
An der Umrüstung der Straßenbeleuchtung sind mehrere Projektbeteiligte tätig.
Planung und Ausschreibung:
Stadt Springe, Fachdienst Tiefbau
Lieferung der technischen LED-Leuchten:
Sustainder Deutschland GmbH, Hattinger Weg 7, 13507 Berlin
Montage der technischen LED-Leuchten:
Rohrleitungsbau Münster GmbH & Co. KG, Betriebsstätte Hannover, Schachtebeckweg 5, 30165 Hannover
Bauüberwachung der Montageleistung:
enercity AG, Team Energieeffizienz, Ihmeplatz 2, 30449 Hannover
Vorbereitende Arbeiten für neue Beleuchtungssteuerung:
Stadtwerke Springe GmbH, Zum Oberntor 19, 31832 Springe
Die Lieferung und Montage der dekorativen LED-Leuchten wird im weiteren Verlauf der Maßnahme ausgeschrieben.
Die Umrüstung setzt sich aus mehreren Maßnahmen zusammen. Es handelt sich um die Lieferung von Leuchten, Lieferung von Zubehör, weil z.B. Masten mit Aufsatzstücken verlängert werden müssen, Montage der Leuchten, Austausch elektrischer Bauteile sowie Arbeiten für die neue Beleuchtungssteuerung. Für die Umsetzung hat die Stadt Springe für die Jahre 2018 und 2019 insgesamt 1,3 Mio. Euro bereitgestellt.
Im Zuge der Umrüstung der Straßenbeleuchtung soll auch die reparatur- und wartungsanfällige Beleuchtungssteuerung als Astro-Jahreszeitschaltuhr durch eine tageslichtabhängige Steuerung ersetzt werden. Ca. 40 speziell ausgestattete Leuchten verfügen über einen Dämmerungssensor und schalten automatisch die umliegenden Leuchten ein und aus. Diese Leuchten können von der Stadt über ein Internetportal bedient werden, so dass künftig Änderungen im Betrieb der Straßenbeleuchtung auch online zentral erfolgen können. Durch die Umstellung auf die Ein- und Ausschaltung nach Dämmerungsstand wird eine Reduzierung der jährlichen Betriebsdauer um ca. 2% erwartet.
Die Qualität der Beleuchtung ist abhängig von der Montagehöhe der Leuchte (Lichtpunkthöhe genannt) und dem Abstand der Leuchten zueinander. Durch die Mastverlängerung wird das Verhältnis von Lichtpunkthöhe zu Leuchtenabstand verbessert. Dadurch wird die Beleuchtung gleichmäßiger und die Dunkelzonen reduzieren sich.
Weitere Informationen zur "Verbesserung der Beleuchtungsqualität im Zuge der Beleuchtungsumrüstung". Siehe auch Dokumente im Infokasten.
Die flächendeckende schrittweise Einführung der LED-Beleuchtung soll genutzt werden, um weitere Energieeinsparungen mittels Dimmung zu erreichen. Vorgesehen ist eine Dimmung in 5 Stufen.
Bei einer Einschaltung vor 19:30 Uhr beträgt das Lichtniveau 100%. Ab 19:30 Uhr erfolgt eine Reduzierung auf 80%. Ab 21:00 Uhr nochmals auf 65%, ab 22:30 Uhr auf 30%. Gegenüber den Hauptverkehrszeiten geht das Verkehrsaufkommen in dieser Zeit schon deutlich zurück. Ab 5:00 Uhr erhöht sich das Lichtniveau wieder auf 75% und ab 6:30 Uhr liegt es bei 100% bis zur Ausschaltung.
Durch die Dimmung wird der Energiebedarf der Beleuchtung um ca. 40% reduziert gegenüber einer nicht gedimmten Beleuchtungsanlage.
Die gesamte Betriebszeit im Dimmbetrieb umfasst damit 3541 Stunden. Setzt man die Zeiten der unterschiedlichen Dimmniveaus in Bezug zueinander, ergibt sich über die Gesamtdimmdauer ein durchschnittlicher Lichtstrom von 45%.
Die Dimmung wird in den Leuchten erst mit der Einrichtung der Fernsteuerung aktiviert. Bis dahin werden die Leuchten ganznächtig mit 100% betrieben. Die Dimmfunktion wird schrittweise aktiviert und spätestens 2019 mit vollständiger Inbetriebnahme der neuen Steuerungstechnik installiert sein.
Weitere Informationen zum "Verkehrsaufkommen und Beleuchtungsdimmung". Siehe auch Dokumente im Infokasten.