Lebensraum Garten
Sehr geehrte Haus- und Grundstücksbesitzer*innen,
schön, dass Sie hier bei uns in Springe Ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen können. Nach der Planung und dem Bau des Hauses, startet meistens die Planung des Gartens. Sie haben sich sicher schon einige Gedanken gemacht, wie dieser aussehen könnte.
- 9 Abs. 2 der Niedersächsischen Bauordnung gibt vor, dass nicht überbaute Flächen der Baugrundstücke Grünflächen sein müssen, soweit sie nicht für andere zulässige Nutzungen, wie z. B. notwendige Einstellplätze, Zufahrten etc. erforderlich sind.
Die Wahl darüber, welcher Art und Beschaffenheit die Grünflächen sind, obliegt Ihnen als Grundstückseigentümer*in. Die Freiflächen können mit Rasen oder Gras, Gehölzen, anderen Zier- oder Nutzpflanzen bedeckt sein, wenn sie überhaupt begrünt sind. Dadurch bedingt ist jedoch die Gestaltung der Freiflächen mit Kies, Schotter, Dekorholz und Mulch etc. nicht zulässig, wenn diese Materialien gegenüber einer Bepflanzung die Freifläche dominieren, Grünpflanzen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Vermeintlich pflegeleichte Kiesflächen anstatt bunter Gärten werden in Deutschland leider immer beliebter. Darunter leidet nicht nur die Artenvielfalt in den Städten und Gemeinden, sondern durch die Bodenversiegelung ergeben sich auch negative Auswirkungen auf das Klima.
In Schottergärten gibt es keine Chance für Bestäuber wie Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere wichtige Insekten oder heimische Pflanzen, Wildblumen und Kräuter. Am Ende fehlt auch Vögeln Nahrung und Lebensraum. Die Artenvielfalt der Pflanzen und Tiere wird drastisch reduziert.
Nachteile von Schotter- und Pflasterflächen:
- ganzjährig einheitlich grau statt Farben im Wechsel der Jahreszeiten
- kein Lebensraum für Flora und Fauna, keine Nahrung für Insekten und Vögel
- schlechtes Kleinklima (Wärmespeicher statt Abkühlung im Sommer)
- Verlust der Bodenfunktionen (Wasserspeicher, Humusbildung, Bodenlebewesen …)
- weiter fortschreitende Entfremdung von der Natur
- Verwendung nicht nachwachsender Rohstoffe (Naturzerstörung durch Steinbrüche, hoher Energieaufwand)
- hohe Kosten
- auf Dauer nicht pflegeleicht (bald wachsen Moose, Gräser …)
Pflanzen dienen Bienen, Schmetterlingen, Vögeln und Co. als Lebensraum und Nahrungsquelle. Gartenelemente wie Blumenwiesen, Trockenmauern, Totholzhaufen und verschiedene Bäume und Hecken ermöglichen die Ansiedlung von Tieren. Verwenden Sie heimische Pflanzenarten. Heimische Insekten und Tiere sind auf deren Blütezeit und Fruchtangebot eingestellt. Hecken aus heimischen Gehölzen bieten Vögeln, Insekten und kleinen Säugetieren eine Zuflucht und Nahrung. Schließen Sie auch Wildkräuter nicht aus: Wenn Ihr Garten Platz für eine „wilde Ecke“ bietet, überlassen Sie diese der Natur. Eine sehr ästhetische Option stellt zudem die Anlage einer Blühwiese dar. Diese muss nicht gemäht werden und setzt sich häufig Jahr für Jahr durch.
Jeden Tag wird über den Klimawandel in den Medien berichtet und Sie können vor Ihrer Haustür ein kleines Stück dazu beitragen, diesen zu stoppen. Das Kleinklima in Ihrem Garten wird durch den Bewuchs mit Stauden und Gehölzen vorteilhafter, weil die Temperaturen ausgeglichener sind, die Luft ist feuchter und staubärmer, Lärm wird vermindert.
Insbesondere möchten wir Sie auf die Vielfalt und Möglichkeiten eines naturnahen Gartens hinweisen. Denn diese sind die Art von Gärten, die viel Freude und wenig Arbeit machen. In unserer Infobroschüre (Broschüre herunterladen) finden Sie Tipps und Informationen zur Anlage von bunten und schönen Gärten. Weitere Informationen finden Sie auch im § 9 der niedersächsischen Bauordnung, unserem Infoblatt für eine naturnahe Gartengestaltung (Infoblatt herunterladen) sowie bei der Region Hannover (Faltblatt 4.5 Lebendige Gärten herunterladen). Bei Fragen wenden Sie sich gerne an uns.
Die Stadt Springe möchte Sie noch einmal auf die oben genannte Regelung aufmerksam machen, damit Sie diese bei der Planung und Gestaltung Ihres Gartens berücksichtigen können.
Artenvielfalt beginnt in Ihrem Garten!
Weitere interessante Themen dazu:
Ansprechpartner/in
Herr Caspar Heinemann | |
Standort Salzhaube, Zimmer 26 // 1. OG Zur Salzhaube 9 31832 Springe Telefon: 05041 73-317 Telefax: 05041 73-9317 E-Mail: caspar.heinemann@springe.de | |
Herr Mathias Gehrke | |
Standort Salzhaube, Zimmer 26 // 1. OG Zur Salzhaube 9 31832 Springe Telefon: 05041 73-330 Telefax: 05041 73-9330 E-Mail: mathias.gehrke@springe.de | |
Frau Alexandra Sieder | |
Standort Salzhaube, Zimmer 16 // EG Zur Salzhaube 9 31832 Springe Telefon: 05041 73-316 Telefax: 05041 73-9316 E-Mail: alexandra.sieder@springe.de |
Organisationseinheiten
Fachdienst 36 - Umwelt | |
Standort Salzhaube Zur Salzhaube 9 31832 Springe | Die Fachdienste sind telefonisch von Montag bis Donnerstag von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr erreichbar. Wenn Sie uns persönlich Vorort aufsuchen möchten und damit wir uns auf Ihr Anliegen angemesssen vorbereiten können, vereinbaren Sie bitte möglichst vorab mit der zuständigen Sachbearbeitung telefonisch einen Termin. |
Fachdienst 63 - Bauaufsicht | |
Standort Salzhaube Zur Salzhaube 9 31832 Springe |
Vereine
- NABU-Stiftung Springe Naturlandschaft Deister und Haller, Ahornstraße 24, 31832 Springe